Wochenrückblick

Schweiz im Sicherheitsrat / KW 1-2024

Neue Mitglieder: Algerien, Guyana, Südkorea, Sierra Leone und Slowenien haben ihre Zweijahresmandate als nichtständige Mitglieder begonnen. Sie ersetzen Albanien, Brasilien, Gabun, Ghana und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Rotes Meer: Die jemenitischen Huthi-Rebellen greifen Handelsschiffe im Golf von Aden und im Roten Meer an. Die Route durch den Suezkanal ist bedroht. Nach Angaben der Internationalen Seeschiffahrtsorganisation IMO machen 18 Reedereien, darunter Maersk und Hapag Lloyd, den Umweg über die Südspitze Afrikas, was Transporte aus Asien nach Westen um zehn Tage verlängert und entsprechend verteuert. Die Huthi-Aktionen hatten Anfang November mit der Geiselnahme des in israelischem Besitz befindlichen Autotransporters «Galaxy Leader» begonnen. Seither sind nach IMO-Angaben «viele» weitere Attacken ohne Unterschied nach Herkunft oder Besitz der Schiffe erfolgt. In der Debatte zeigte der Rat sich erschreckt und empört über die Bedrohung der freien Schifffahrt auf den Weltmeeren. Zwei Zusammenhänge wurden hervorgehoben. Der erste ist die Gefährdung der laufenden Bemühungen um einen Waffenstillstand zwischen den schiitischen Huthis und der von Saudi-Arabien und den Emiraten unterstützten jemenitischen Regierung. Der zweite ist der Krieg in Gaza und seine mögliche regionale Ausweitung. Russland war das einzige Ratsmitglied, das eine direkte Verbindung herstellte: «Was im Roten Meer geschieht, ist eine direkte Projektion der Gewalt in Gaza». Die USA und Grossbritannien bekämpfen das Problem mit Kriegsschiffen. Israel erklärte, es gehe hier um ein globales Problem, «Terrorismus», und den «schiitischen Elefanten im Raum», womit Iran gemeint ist. Die Schweiz liess es bei allgemeinen Wendungen bleiben.

Schweizer Beiträge:

 

#Schweiz im Sicherheitsrat

Espresso Diplomatique

Kurz und Kräftig. Die wöchentliche Dosis Aussenpolitik von foraus, der SGA und Caritas. In der Ausgabe Nr. 461, September 2024, steht Algeriens Beitritt zur Neuen Entwicklungsbank (NDB) der BRICS-Staaten im Fokus. Der Schritt stärkt nicht nur Algeriens wirtschaftliche Position als wichtiger Öl- und Gasexporteur, sondern hat auch geopolitische Bedeutung im internationalen Machtgefüge.

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Eine Aussenpolitik für die 
Schweiz im 21. Jahrhundert

Neue Beiträge von Joëlle Kuntz (La neutralité, le monument aux Suisses jamais morts) sowie von Martin Dahinden und Peter Hug (Sicherheitspolitik der Schweiz neu denken - aber wie?)

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Schweiz im Sicherheitsrat

Das Schweizer Mandat im UNO-Sicherheitsrat (2023 und 2024) fällt in turbulente Zeiten, der Rat hat Schwierigkeiten, in den grossen Fragen Entscheide zu fällen. Jeden Samstag fassen wir das Ratsgeschehen und die Haltung der Schweiz zusammen.

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